Mitarbeiterführung in internationalen Unternehmen: Worauf Sie achten sollten
- Mitarbeiterführung
In Zeiten zunehmender Vernetzung und Globalisierung werden Unternehmen immer internationaler. Gleichzeitig werden Arbeitskräfte auch über die Landesgrenzen hinweg von Jahr zu Jahr mobiler. Beides führt dazu, dass die Belegschaft in Firmen internationaler wird. Damit die hier ruhenden Potentiale effizient genutzt werden können, ist eine besondere Form der Mitarbeiterführung erforderlich.
Stolpersteine bei der Führung internationaler Mitarbeiter
In Unternehmen mit internationaler Belegschaft reichen die rein fachlichen Kompetenzen von Führungspersonal und Mitarbeitern zumeist nicht aus, um den kulturellen Unterschieden gerecht zu werden. Hier bedarf es zusätzlicher Qualifikationen und einem guten Gespür, denn erfolgreiche Personalführung verläuft nicht immer gleich. Was aufgrund von Historie und gesellschaftlichen Normen bei deutschen Mitarbeitern eine ideale Maßnahme ist, kann sich bei ausländischen Beschäftigten aufgrund der anderen Ausgangslage als ein völlig wirkungsloses oder gar negatives Werkzeug herausstellen.
Nationale Unterschiede können also sowohl bei der Personalführung, als auch bei den Angestellten selbst zu unerwarteten Problemen und Unsicherheiten führen. Deshalb ist es für Manger äußerst wichtig zu wissen, welche kulturellen Unterschiede die internationale Zusammenarbeit im Team beeinflussen. Denn häufen sich hier die Konfliktpotenziale, leiden Zusammenarbeit und -halt innerhalb eines internationalen Teams, was sich zu einer ernsten Bedrohung für ein Unternehmen entwickeln kann.
Kein Wunder, dass angesichts dieser Herausforderung die Ansprüche an eine internationalisierte Führungsstruktur stetig zunehmen. So wird in deutschsprachigen Ländern oft auf belohnungs- und regelorientierte Ansätze gesetzt, um die Beschäftigten zu motivieren. Demgegenüber wird beispielsweise in asiatischen Ländern wesentlich weniger Wert auf die Eigeninitiative der einzelnen Mitarbeiter gelegt, und stattdessen auf die Leistung der Gruppe geachtet. Beide Ansätze erfordern jedoch völlig unterschiedliche Führungsstile. Manager mit Personalverantwortung in internationalen Unternehmen sollten deshalb einen situativen Führungsstil beherrschen, um allen Mitarbeitern gerecht zu werden.
Unterschiedliche kulturelle Ausprägungen der Mitarbeiter
Abhängig von ihrem kulturellen Hintergrund sind die Beschäftigten von unterschiedlichen Verhaltensweisen geprägt. So wird in westlich orientierten Gesellschaften oft das unternehmerische Risiko gesucht und die Mitarbeiter zu Eigenverantwortung und Engagement animiert – auch auf die Gefahr hin, Fehler zu machen. In anderen Kulturen herrscht demgegenüber das Postulat der Fehlervermeidung. Auch dies ist bei der Personalführung zu beachten.
Unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale der Mitarbeiter sind ebenfalls ein Thema, welches einer besonderen Betrachtung bedarf. So ist es ganz natürlich, dass Mitarbeiter unterschiedlicher Regionen mal extrovertierter und mal introvertiert sind, mal stärker individualistisch und mal gruppendynamisch handeln oder sich mal mehr auf die kurzzeitigen und mal mehr auf die langfristigen Ziele konzentrieren. Hier eine gute Balance zu halten und die Eigenschaften jedes Einzelnen nach besten Kräften zu fördern, gehört ebenfalls zu einer erfolgreichen Mitarbeiterführung.
Gerade bei global orientierten Unternehmen ist die unterschiedliche Einordnung von geschlechtlichen und ethnischen Rollen ein besonders heikles Thema. Während die Gleichberechtigung auf diesem Gebiet in westlich orientierten Gesellschaften zumindest auf der Tagesordnung steht, kann es in anderen Kulturen ganz anders aussehen. Dies betrifft insbesondere die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Frauen und Männern in Teams. Ein Manager sollte deshalb in diesem Bereich klare Strukturen schaffen und deren lückenlose Einhaltung sicherstellen.
Alltägliche Faktoren, die die Zusammenarbeit beeinflussen
Neben den Fragen einer anpassungsfähigen Mitarbeiterführung sind von den Managern weitere, von Fall zu Fall unterschiedliche Faktoren zu beachten:
Sprache: Mit einer reibungslosen Kommunikation steht und fällt der Erfolg jedes Unternehmens. Wenn Beschäftigte unterschiedlicher Sprachräume effizient miteinander kommunizieren sollen, muss eine Sprachregelung festgelegt werden, die es jedem Mitarbeiter erlaubt, aktiv im Team mitzuarbeiten. Natürlich bietet sich hier in erster Linie die Landessprache des Unternehmens an. Bei sehr internationalen Teams oder globalen Kommunikationsströmen dürfte die Sprache der Wahl jedoch zumeist Englisch sein.
Feiertage: Bei der Terminwahl ist die Beachtung der jeweiligen nationalen Feiertage (beispielsweise Chinese New Year oder Thanksgiving) der Mitarbeiter sehr wichtig. Welcher Beschäftigte möchte schon gerne von seinem Chef an einem wichtigen Feiertag zu einem morgendlichen Meeting bestellt werden? Deshalb sollte die Personalführung nationale Feiertage stets im Hinterkopf behalten, wenn sie Meetings anberaumt oder Deadlines setzt.
Es gibt somit eine Reihe von Faktoren, die für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung in internationalen Unternehmen berücksichtigt werden müssen. Mit dem nötigen Wissen sowie ausreichend menschlichem Gespür sollte es einem Manager jedoch gelingen, diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.