Nicht ablenken! Wie Sie Ihr Handy aufräumen und auf Produktivität umschalten
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Verkauft wird es uns als „das ultimative Tool“. Stimmt auch, es kann nahezu alles: Nachrichten austauschen, Seife kaufen, Ihren nächsten Traumpartner finden, Fahrgemeinschaften mit Fremden organisieren… Besonders ausgeprägt ist seine Fähigkeit, uns abzulenken! Von allem, was produktiv sein könnte.
Das Smartphone ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Und sind wir mal ehrlich: Es ist genial!
Die Gefahr ist nur so groß, dass es uns einlullt und unsere Aufmerksamkeit als Preis für sein Angebot an sich reißt. Jedes Detail ist so designt, dass wir möglichst viel Zeit opfern. Jede App ist darauf ausgelegt, so viel Aufmerksamkeit wie möglich von Ihnen zu bekommen.
Anstatt uns von dem Design der Smartphones fremdsteuern zu lassen sollten wir alles daran setzen die Kontrolle zurück zu gewinnen und den größten Produktivitätskiller unserer Zeit… zumindest etwas weniger mörderisch zu gestalten. Folgende 5 Tipps helfen Ihnen beim Smartphone aufräumen.
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Schmeißen Sie den Müll raus
Es gibt mehr Möglichkeiten für Unordnung als für Ordnung (mit einem Verhältnis von 10 Milliarden zu 1). Nach diesem Prinzip müllt sich alles in unserem Leben voll. Es ist der Grund, warum wir aufräumen müssen.
Kennen Sie das zen-gleiche Gefühl in ein neues Haus einzuziehen und exakt zu wissen, wo sich alles befindet, da man gerade alles sortiert und aussortiert hat? Genau dieses Gefühl wollen wir auf unserem Smartphone erreichen.
Es ist Zeit, Ihr Handy rigoros aufzuräumen und von all dem unnützen Müll zu befreien, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat. Löschen Sie alle Apps, die Sie nicht mehr benötigen. Wenn Sie sich bei einigen Apps nicht sicher sind, gilt die Faustregel: Weg damit!
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Überlegen Sie sich ein Konzept
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Produktiv oder attraktiv? Entscheiden Sie sich!
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Das Gepiepse ausschalten
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Das perfekte Hintergrundbild
Viele Handys sind eine Ansammlung mehrerer Seiten voller Apps; meist in der Reihenfolge sortiert, in der sie heruntergeladen wurden. Letztendlich müssen Sie selber herausfinden, welcher Aufbau Ihnen am meisten hilft. Das Grundprinzip ist immer das gleiche: Ordentlichkeit.
Sie sollten möglichst wenig Spielraum haben von sinnlosen und zeitfressenden Apps gelockt zu werden (auf die am besten Schritt 1 angewendet wurde). Legen Sie diese Apps auf die letzte Seite in den letzten Ordner.
Meine Empfehlung ist die Reduktion auf eine einzige Seite. Je minimalistischer Ihr Handy sortiert ist, desto weniger Ablenkung ist möglich. Die Apps, die Sie unendlich viel verwenden, können Sie einzeln anordnen. Alle anderen Apps werden in einen einzigen Ordner gelegt.
Dies kann nur durch die Verwendung der Suchfunktion Ihres Handys funktionieren. Dies geht nicht nur schneller, sondern verhindert auch jede Möglichkeit zur Ablenkung, da Sie ja stets nur die App aufschlagen können, die gerade gesucht wurde. Durch die direkte Suche erledigen Sie auch wirklich nur den einen Gedanken.
Wir sehnen uns nach Intensität. Nach knalligen bunten Farben, schnellen Animationen, einfach viel Input für unsere Sinnesorgane. Das Handy ist wie das Farbenfest in Indien. Stark gesättigte Farben und dynamische Animationen bringen es uns direkt in unsere Hosentasche!
Bei jedem Reiz durch das Handy erfahren Sie einen Dopaminkick– Sie fühlen sich gut. Das führt aber zu Suchtverhalten und die Gewohnheit wird immer stärker Ihr Smartphone ohne Grund aus der Tasche zu holen.
Die einfachste Lösung ist die Helligkeit herunterzuschrauben. Eine weitere Möglichkeit ist die Aktivierung der Schwarz-Weiß Funktion – Meiner Meinung nach nur für Produktivitäts-Idealisten und Nostalgiker; der Normalmensch wird vor einer Zeitreise ins 20. Jahrhundert eher zurückschrecken.
Häufig sind wir nicht selbst schuldig, dass wir unser Smartphone zu häufig in die Hand nehmen. Das klingelnde, piepsende, vibrierende Ding drängt uns geradezu, benutzt zu werden. Es ist unglaublich, was sich für eine Ruhe einstellt, wenn man endlich alle Benachrichtigungen abschaltet!
Seien Sie radikal. Alles, was nicht wirklich wichtig ist, sollte auch nicht durch Benachrichtigung den Status dafür bekommen. Den essentiellen Apps können Sie einige Benachrichtigungen erlauben: Sie sollten noch mitbekommen, dass Sie angerufen werden.
Bestenfalls benutzen Sie Ihr Smartphone nur, wenn es einen konkreten Grund dafür gibt.
Ein Hintergrundbild mit inspirierendem Spruch oder motivierendem Bild ist der Standard, hat aber enorme Nachteile. Ein Bild von den eigenen Kindern lenkt beispielsweise den Gedankenzug in Ihrem Kopf immer auf ein anderes Gleis (wie wohl Emma mit der Englisch-Klausur klargekommen ist…)
Sie können durch die Wahl Ihres Hintergrundbildes sich selbst daran erinnern, dass Sie wirklich stets nur die Aufgabe erledigen, die vor dem Griff zum Handy noch in Ihrem Kopf war.
Wie geht das? Mit einem minimalistischen Hintergrundbild und dem Erinnerungstext „Warum bin ich in deiner Hand?“ (oder vergleichbarem, seien Sie kreativ!). Mit Canva können Sie auch ohne Kenntnisse in Grafik Design sich ein individuelles Hintergrundbild zusammenbasteln.
Zu welchem Grad Sie diese 5 Tipps beherzigen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist es Ihren eigenen Weg zu finden weg von einem Gerät, welches stets Ihre Selbstbestimmtheit angreift und Ihre Aufmerksamkeit ablenkt von den Dingen, die Ihnen wirklich wichtig sind, und nicht den Herstellern von Apps und Telefonen.