„Der Ton macht die Musik!“ – Welchen Einfluss unsere Stimme beim Telefonieren hat
- Selbstmanagement
Am Telefon greifen wir auf unsere Sprache und Stimme zurück, um unser Gegenüber zu befragen, informieren, oder beraten. Tempo und Klang sind dabei nur zwei Mittel, um Musik in den Ohren der anderen zu sein.
Nichts ist so individuell wie unsere Stimme und wir setzen sie oft unbewusst ein. Wer aber beruflich viel telefoniert, sollte sich einmal Gedanken machen, wie der eigene Tonfall noch besser eingesetzt werden kann. Wir unterstützen Unternehmen aller Art bei der Beantwortung ihrer Anrufe und zeigen Ihnen, welchen entscheidenden Einfluss die Sprachmelodie im beruflichen Kontext hat und wie Sie ihre Wirkung bewusst trainieren können.
Sprechweise für Empfänger ist entscheidend
„Der Ton macht die Musik!“ In dieser Redewendung steckt mehr Wahrheit als viele denken. Denn oft kommt es gar nicht so sehr darauf an, was Sie sagen, sondern wie Sie es sagen. Eine tiefe, beruhigende Stimme ruft beispielsweise eine ganz andere Wirkung beim Gegenüber hervor als eine hohe, helle Klangfarbe. Die Botschaften, die unsere Sprechweise also sendet, sind entscheidend dafür, wie das Gesagte vom Gesprächspartner aufgefasst wird. Dieser Eindruck setzt sich aus Faktoren wie Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke und Klangfarbe zusammen.
Vorbereitung ist alles – die Stimme vor Telefonaten aufwärmen
Wir alle kennen die Situation: morgens, wenn wir noch nicht so viel gesprochen haben, hört sich unser Sprachorgan oft noch rau und verschlafen an. Haben Sie aber schon früh einen Telefontermin, sollten Sie Ihr Stimmorgan aufwärmen. Das kann beispielsweise mit einem „mmhhh“ vonstattengehen, das Sie vor sich hin brummen. Legen Sie die Lippen dabei locker aufeinander. Weiche Kaubewegungen bringen Ihre Stimme in eine entspannte und klangvolle Tonlage. Bevor Sie zum Hörer greifen, nehmen Sie eine aufrechte und offene Körperhaltung ein. Gerades Sitzen oder Stehen gibt der Aussprache mehr Volumen und Kraft. Achten Sie zudem auf Ihre Atmung – diese sollte gleichmäßig und ruhig sein. Denn das Stimmorgan ist eng mit dem Atem verbunden. Tiefes und gleichmäßiges Luftholen verschafft den nötigen Resonanzraum.
Auf die Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke achten
Wir neigen dazu, in Telefonaten zu schnell zu sprechen. Dies führt beim Adressaten dazu, dass Zusammenhänge nicht verstanden werden oder wichtige Infos untergehen. Mit einer freundlichen und ruhigen Stimme holen Sie den Adressaten am besten ab. Aber auch eine zu langsame Sprechgeschwindigkeit ist unvorteilhaft. Ideal ist ein Wechsel der Geschwindigkeit und eine punktuell ansteigende Lautstärke, wenn Sie bestimmte Worte betonen möchten. Denn sprechen Sie zu leise, wird das von Zuhörenden als anstrengend empfunden, da Sie nicht oder nur schlecht verstanden werden. Genauso wenig sollten Sie zu laut in den Hörer sprechen. Das passiert häufig, wenn Sie selbst in einer lauten Umgebung sind. Für wichtige Telefonate sollten Sie daher eine ruhige Umgebung wählen.
Klangfarbe durch Dynamik beim Sprechen beeinflussen
Was uns oft nicht bewusst ist – unsere Stimme ist ein komplexes Instrument und kann in Telefonaten gezielt eingesetzt werden. Unser Gehör empfindet dauerhaft hohe Tonlagen als anstrengend. Setzen Sie daher die Sprachmelodie in einem Telefongespräch bewusst etwas tiefer an. Um nach einer Weile nicht wieder in eine hohe Stimmlage zu verfallen, sind Atempausen wichtig, um wieder Dynamik reinzubringen. Diese Atempausen sind nicht nur für das Sprachorgan wichtig, sondern können auch genutzt werden, um dem Zuhörer eine kleine Pause zu gönnen und die eigenen Gedanken zu ordnen.
Fazit: Die eigene Stimmlage trainieren und einsetzen lernen
In wichtigen Gesprächen oder Telefonaten legen wir großen Wert auf die Worte, die wir sagen. Doch wie sie für die Ohren der Zuhörer klingen, ist uns oft nicht bewusst. Dabei ist die Stimme stark mit unserer Persönlichkeit verknüpft. Sind Sie unsicher oder nervös, zeigt sich das in erster Linie in Ihrem Tonfall. Aber auch, wenn Sie kompetent, mutig und entschlossen sind. Die eigene Aussprache und damit die Wirkung auf andere können Sie trainieren. Lesen Sie Freunden beispielsweise Zeitungsartikel oder Texte aus Büchern vor. So können Sie sich gleich Feedback holen, welche Wirkung Ihre Sprachmelodie hatte. Sie können sich beim Lesen auch selbst aufnehmen – das klingt im ersten Moment vielleicht seltsam. Es wird aber Ihre eigene Stimme in einem anderen Licht erscheinen lassen.