Brand Management 2019: Das Geheimnis starker Unternehmen!
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Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Supermarkt vor 300 Biersorten und müssen sich für eine entscheiden. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie sich?
Farbe? Glasflasche oder Dose? Geschmack?
Auch wenn sich manch Hobby-Brauer aufregen wird: Sooo unterschiedlich schmecken die vielen Bier-Sorten nun auch nicht. Genau wie Wein. Aber wenn alles der gleiche Einheitsbräu ist, wie entscheiden Sie sich dann?
3 Erklärungsansätze für Bierentscheidungen:
- Sie nehmen das Bier, was für Sie am besten ERSCHEINT.
- Sie kaufen die Sorte, weil Sie einfach der Mensch sind, der genau diese Sorte kauft.
- Sie wählen das Bier, mit deren Marke Sie sich am besten identifizieren können.
Alle 3 Erklärungsansätze haben gemeinsam, dass es nicht um Fakten geht. Faktische Produktmerkmale sind selten URSACHE für unsere Entscheidungen. Und selbst wenn wir rational handeln wollen und Produktmerkmale vergleichen, haben wir uns meist schon vorher unterbewusst entschieden.
Wenn es nicht wegen Fakten ist, wie wählen wir dann unser Lieblingsbier?
Jeder Erklärungsansatz läuft letztendlich auf dasselbe hinaus: Branding. Die Brand eines Unternehmens ist die größte Marketingwaffe, die Unternehmern zur Verfügung steht.
Nach diesem Artikel werden Sie nicht nur 10x mehr über Branding wissen als Ihre Konkurrenten, sondern die Königsdisziplin der Marketingwelt selbst umsetzen können. Legen wir los!
Was ist eine Brand? (Brand Definition)
Viele verwechseln die Brand eines Unternehmens mit dem Logo. Doch ein Logo ist nur das Symbol einer Brand, nicht die Brand selbst.
Die Brand ist das, was andere über das Unternehmen denken. Die Gesamtheit der Assoziationen, die ein Kunde mit dem Unternehmen aufgebaut hat.
Starke Brands sind konsistent. Das heißt, dass sie ein einheitliches Bild auf allen Ebenen des Unternehmens transportieren. Von der Website, den Visitenkarten der Mitarbeiter, dem Design der Büroräume bis zur Verpackung der Produkte – eine starke Brand zeigt ihre Persönlichkeit in allem, was sie tut.
Deswegen gibt es so viele Begriffe, die „Branding“ beinhalten:
„Product Branding“ bezieht sich auf die Darstellung der Produkte, „Service Branding“ auf die Art und Weise der Dienstleistungserbringung und „Employer Branding“ soll das Unternehmen im Auge potenzieller Mitarbeiter scheinen lassen.
Auch Sie (als Person) haben eine Brand. Ihre ganz persönliche Personal Brand. Und auch hier: Ihre Personal Brand ist das, was andere über Sie denken. Und nicht das, was Sie selbst über sich denken.
Egal in welchem Bereich: Branding zielt immer darauf ab, im Kopf des anderen ein bestimmtes Bild zu erzeugen.
Warum überhaupt eine Brand aufbauen? 8 gigantische Vorteile von Brand Management
Warum sollten Unternehmen überhaupt Zeit aufwenden und aktiv an ihrer Brand arbeiten?
Die Marketing-Gemeinschaft ist sich einig: Eine starke Brand verbessert JEDEN Aspekt des Unternehmens. Starke Brands haben viele Vorteile gegenüber ihren schwachen Mitkonkurrenten.
Das sind die größten 8 Vorteile starker Brands:
- Loyale Stammkunden: Kunden erinnern sich an starke Brands. Und das gibt ihnen erst die Möglichkeit, sich mit der Brand zu identifizieren.
- Hohe Kundenzufriedenheit: Durch die Faustregel „Wenn das Unternehmen bekannt ist, muss es auch gut sein“ sichern sich starke Brands überdurchschnittliche Kundenbewertungen. Berühmtheit hat den Vorteil, dass jede Leistung besser bewertet wird.
- Höhere Preise: Ein T-Shirt von Nike muss nicht unbedingt eine höhere Qualität haben als ein No-Name-Shirt. Trotzdem bezahlen Kunden regelmäßig das 5fache dafür. Warum? Weil das T-Shirt von Nike mehr ist als ein T-Shirt. (Nicht verwechseln: Der Kunde bezahlt nicht für das Logo den 5fachen Preis – sondern für das, wofür das Logo steht.)
- Konkurrenzkiller: Die meisten Unternehmen haben schwache Brands! Bauen Sie eine starke Marke auf, haben Sie die Nase vorn.
- Bessere Mitarbeiter: Mitarbeiter suchen sich Unternehmen, mit denen sie sich identifizieren. Zumindest steigt dieser Trend. Und wenn Ihr Unternehmen im Auge des Mitarbeiters strahlt, sprintet er in Ihr Unternehmen. Und bleibt dort.
- Mehr Mundpropaganda: Über No-Name-Shirts kann man nicht reden. Über Unternehmen, die für etwas stehen, schon. Ihr Unternehmen wird ganz automatisch durch „Word-of-Mouth“-Marketing bekannter.
- Mehr Kunden: In Meetings ist es einfacher, alle Teilnehmer für eine Lösung zu gewinnen, wenn die Lösung allgemein bekannt ist und geachtet wird. Das heißt: Andere können sich viel leichter für Ihr Unternehmen entscheiden. Hat Ihr Unternehmen diese Position, ist es Gold wert.
- Entscheidungshilfe: Einmal die Brand definiert, haben Sie immer einen Leitfaden für jede zukünftige Unternehmensentscheidung. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen für Klarheit stehen, dann wissen Sie nun, wie Ihre Website designt und Ihre Verkaufsgespräche strukturiert werden sollten und wie Ihr Empfangszimmer aussehen muss.
Warum Branding immer wichtiger wird
Wir sind im Zeitalter der Brands! Die neuen Generationen sind auf dem Markt. Und sie kaufen von Unternehmen, mit denen sie sich identifizieren können. Deswegen wird Branding für Unternehmen zum Muss. Wenn wir uns zwischen 300 Waschmitteln entscheiden müssen, haben wir da wirklich die Zeit, Produktmerkmale zu vergleichen?
Natürlich nicht. Aber wie entscheiden wir dann? Wir treffen eine Bauchentscheidung. Und wählen die Marke, die uns am meisten anspricht. Damit uns eine Marke ansprechen kann, muss sie für etwas stehen. Sie muss in uns etwas ansprechen. Und das können nur Unternehmen, die eine Brand entwickelt haben!
Beispiele für starke Brands
Testen wir einmal, ob das Branding bekannter Unternehmen bei Ihnen angekommen ist.
Überlegen Sie kurz, was für Assoziationen Ihnen als erstes einfallen, wenn Sie folgende Markennamen hören:
- Apple
- Coca Cola
- Volvo
- Amazon
- Miele
- RTL
- Telecom
- Red Bull
Logisch ist, dass jedem von uns etwas anderes eingefallen ist. Unsere Assoziationen sind nun mal unsere.
(Manches Unternehmen achtet sogar darauf, für unterschiedliche Menschen unterschiedlich zu erscheinen. So will Coca Cola für 50+-Jährige möglicherweise für etwas anderes stehen – eine andere Note transportieren – als für 18-Jährige.)
Es ist zwar keine Assoziation falsch, aber die Marketing-Teams der Unternehmen haben natürlich ihre Zielvorstellungen. Welche genau?
Apple: Kreative Rebellen verändern die Welt.
Coca Cola: Schwung im Leben. Glücklich sein.
Volvo: Sicherheit ist Priorität 1.
Amazon: „Customer Obsession“ = alles für den Kunden!
RTL: Kopf abschalten und lachen.
Telecom: Beste Qualität, bestes Netz. Für Geschäftsleute.
Red Bull: Extrem leben.
(Die Antworten müssen nicht korrekt sein- vielleicht wissen Sie mehr? Dann hinterlassen Sie uns gerne Ihren Kommentar unter dem Artikel!) Wofür steht Ihr Unternehmen?
H2: Was ist Brand Management? Brand Management Definition
Brand Management (oder Brand Development) ist der aktive Prozess, die Erscheinung/Brand des Unternehmens bewusst zu entwickeln.
Ein interessanter Gedanke: JEDES Unternehmen hat eine Brand. Denn wir denken ja immer etwas über ein Unternehmen. Doch nur wenige Unternehmen steuern bewusst und mit Branding-Kompetenz ihre Erscheinung.
Am Anfang von Brand Management (oder auf deutsch Markenpflege) steht die Brand Strategie. Die Brand Strategie ist das Fundament jedweder Branding-Versuche – und gleich sehen Sie, wie so etwas aussieht.
Das Wichtigste zum Schluss:
Brand Management ist ein andauernder Prozess. Werte, Zielgruppe, Mission – alles verändert sich. Ein Unternehmen lebt, und deswegen hört Brand Management auch niemals auf.
Und was macht ein Brand Manager?
Ein Brand Manager ist der Koordinator über alle Ebenen des Unternehmens, der auf die konsistente Erscheinung der Brand achtet. Häufig entwickelt er auch die Brand Strategie (alleine oder im „Branding Team“ bei größeren Unternehmen).
Der Brand Manager erschafft und koordiniert also das Image der Marke. Er ist ein strategischer Marketer, der das Unternehmen aus der höchstmöglichen Vogelperspektive betrachtet.
Hat ein Unternehmen keinen internen Brand Manager, kann es sich externe Hilfe holen. Brand Consultants, Brand Experts und Brand Specialists sind die neuen Trend-Begriffe, mit denen freiberufliche Unternehmensberater… ja, Unternehmen beraten.
Überblick über Aufgaben und Ziele eines Brand Managers
- Erinnerungsfähigkeit und Vertrauen in die Marke fördern
- Marke positionieren: Durch Marktanalyse, Konkurrenzanalyse, Stärken und Schwächen Analyse, Produktkenntnisse
- Unternehmen aus der Vogelperspektive betrachten und lenken
- Einheitliche Kommunikation an den Kunden über alle Ebenen beachten
- Markenkern herausfinden und Markenstrategie entwickeln
Keine Sorge. Sie sind nicht gescheitert, nur weil Sie keinen Mitarbeiter haben, der den Titel „Brand Manager“ trägt. In den meisten Fällen ist der Unternehmer gleichzeitig Brand Manager. Weiter unten bekommen Sie eine Anleitung, wie das Ganze in der Praxis abläuft.
Brand Management ist nicht Public Relations (PR)! Und auch nicht Marketing.
Ok. Ein ganz so klares System gibt es dann doch nicht, denn ein bisschen PR und Marketing steckt natürlich auch in Branding drin.
Die Bereiche verwischen…
Doch die Unterscheidung zwischen den 3 Begriffen hilft zu verstehen, dass Branding ganz oben steht! Marketing und PR sind Abspaltungen – in denen das Branding dann kommuniziert wird.
Die meisten Unternehmen machen Öffentlichkeitsarbeit und entwickeln Marketingstrategien, doch vergessen, dass über den beiden Disziplinen Branding thront.
Wer am Branding schraubt, verändert ALLES andere im Unternehmen. Also lieber direkt anfangen, statt ineffektive Marketing-Kampagnen zu starten.
Brand Management ist erfolgreich, wenn…
… alle Ebenen des Unternehmens gebrandet werden.
Denn eine starke Marke berührt auf allen Ebenen. Und jede Ebene wird genutzt, um Assoziationen, Inhalte und Botschaften zu transportieren.
Branding für große Unternehmen = Branding für kleine Unternehmen
Gibt es einen Unterschied beim Branding großer versus kleiner Unternehmen?
Die Antwort: Einen kleinen. (Aber nicht wirklich.) Denn letztendlich wirken die gleichen psychologischen Mechanismen, mit denen Assoziationen transportiert werden.
Der Unterschied liegt nur in dem Aufwand, Branding umzusetzen. Kleine Unternehmen haben weniger Mitarbeiter, die in die Brand Strategie eingeweiht werden müssen. Es gibt weniger Ebenen, horizontal und vertikal, bei denen die korrekte Umsetzung der Brand kontrolliert werden muss.
Und denken Sie nicht, dass Branding nur für große Unternehmen sinnvoll ist. Kleine Unternehmen profitieren genauso vom Branding: Der Friseursalon wird reiche Traumkunden magisch anziehen, wenn er als der beste Salon der Stadt bekannt ist und Qualität aus jeder Interaktion mit diesem Salon tropft.
So entwickeln Sie eine Brand, an die Ihr Kunde sich erinnert
Genug Hintergrundwissen. Jetzt geht es in die Umsetzung. Es gibt zwar keine 100%-passende Standardanleitung, die für jedes Unternehmen gleich funktioniert – aber wir haben alles gegeben, damit Sie am Ende sehr genau wissen, wie es geht!
Schritt 1: Brand Definition
Jetzt geht es darum, dass Sie ein Dokument entwickeln, welches jeder Facette Ihrer Brand beschreibt. Wenn Sie irgendjemandem diesen Zettel in die Hand drücken, sollte er ziemlich schnell kapieren, was Sache ist. Dieses Dokument können Sie anhand der folgenden 6 Aspekte gliedern.
Die 6 wichtigsten Aspekte Ihrer Brand:
- Vision
- Mission
- Werte
- Positionierung
- Stimme
- Gefühl
Gucken wir uns jeden Bereich genauer an.
Brand Vision – wo steuern Sie hin?
Die Brand Vision ist die große Veränderung, die Ihr Unternehmen in der Gesellschaft sehen will. (Vergessen Sie hier für einen Moment, wie Ihr Unternehmen das letztendlich bewerkstelligt.)
Ihr Unternehmen hilft Menschen. Immer. Das ist, was Unternehmen tun. Wie sieht die Welt aus, die Sie haben wollen? Welches Problem wird gelöst? Denken Sie groß. Beispiel: „Die traditionellen inhabergeführten Augenoptiker in Deutschland sollen als Qualitäts-Elite im Optiker-Markt wahrgenommen werden.“
Brand Mission – was machen Sie da eigentlich?
Die Brand Mission ist etwas spezifischer. Die Visionen sind groß, aber die realen Möglichkeiten hinken häufig hinterher. Die Brand Mission zeigt das auf, was Ihr Unternehmen tun kann, welche Rolle es spielt, um die Vision zu erreichen.
Beispiel: „Wir helfen traditionellen Augenoptikern durch kreatives Marketing, mehr Aufmerksamkeit zu wecken – für Kunden und potenzielles Personal.“
Brand Werte – was ist Ihnen wichtig?
Wofür steht Ihr Unternehmen? Was ist Ihnen wichtig? Beschränken Sie sich hier auf 3-5 Werte – denn man kann nicht für alles stehen. Beispiel: „Gemeinschaft, im Team arbeiten – Umsetzen ist besser als Grübeln – Einfachheit und Ordnung statt Chaos“
Brand Positionierung – Wo stehen Sie?
Es gibt bestimmt andere Unternehmen, die ähnliches leisten. Doch um zu überzeugen, muss man der Beste sein. Nicht in allem, nur in einer bestimmten Sache. Warum sollten Kunden zu Ihnen kommen und nicht zum Konkurrenten gehen? Was macht Sie besonders? Beispiel: „Kreative Marketing-Strategien für Augenoptiker, die bezahlbar sind und getestet wurden.“
Brand Stimme – wie klingen Sie?
Unternehmen kommunizieren mit Ihren Kunden. Nicht nur über Sprache, sondern in allem, was sie tun. Wie wollen Sie klingen? Welches Image geben Sie sich durch die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Kunden in Kontakt treten? Beispiel: „Freundschaftlich, aber nicht intim – sympathisch, aber nicht naiv – klar und eindeutig, aber nicht überheblich“
Brand Gefühl – was kommt beim Kunden an?
Als letzten Punkt haben wir das Gefühl, welches Ihr Unternehmen im Kunden auslöst. Beispiel: „Sicher und in guten Händen – einen guten Deal gemacht zu haben – risikofrei und sorglos“
Sie können die Brand Definition noch um einige Punkte verlängern, beispielsweise die Geschichte des Unternehmen aufschreiben (Brand Story) oder die Brand Farben und das Logo erstellen (Brand Identity).
Schritt 2: Etablieren Sie diese Marke INTERN
Ihr Branding haben Sie damit definiert. Jetzt geht es darum, das, was auf dem Papier steht, auch in Ihrem Unternehmen zu integrieren. Und das zunächst intern.
Warum sollten Sie zunächst die Brand intern etablieren? Weil jeder Mitarbeiter Markenbotschafter ist. Die Brand wird auf jeder Ebene des Unternehmens transportiert – und jeder Kundenkontakt formt das Bild, was der Kunde über das Unternehmen aufbaut. Bestmöglich erreicht man die eigenen Mitarbeiter mit dem transformationalen Führungsstil, da hier die Sinnvermittlung (mit Vision und Mission des Unternehmens) in den Vordergrund gestellt wird.
Deswegen ist es so wichtig, die Brand INTERN zu leben. Denn so fließt sie automatisch nach außen.
Schritt 3: Jetzt geht es nach draußen – Markenkommunikation
Die Brand in der Außendarstellung zu präsentieren und aufzubauen – deswegen machen wir das Ganze ja. Die Brand Awareness geht nach oben, wenn Kunden Ihre Marke häufiger und in Ihrem Sinne wahrnehmen.
Brand Awareness erhöhen (Markenbewusstsein)
Die Brand Awareness (auf deutsch Markenbewusstsein) zu erhöhen, ist das Ziel von Brand Management. Denn ein hohes Markenbewusstsein bringt Ihnen die oben beschriebenen Vorteile starker Brands.
Die Marke soll im Kopf der Zielgruppe bewusst werden. Und dafür aktivieren Sie klassische Marketingstrategien (und beachten, dass Ihre Brand dort zum Vorschein kommt):
- Networking
- Sponsoring
- T-Shirts
- Digitale Inhalte
- Influencer Marketing…
An den typischen Marketingstrategien wird sich durch Branding nicht viel ändern. Aber wie das Marketing dann letztendlich aussieht (die T-Shirts oder die Blog-Inhalte) – das ist das, was Brand Management verändert.
Darstellung der Marke: Brand Identity und Brand Design
Ihre Zielgruppe soll Assoziationen mit Ihrer Marke aufbauen. Farben spielen hier eine immense Rolle, denn sie springen uns direkt ins Auge und können innerhalb eines Augenblickes alle zugehörigen Assoziationen ins Gedächtnis rufen.
Sie wirken wie ein Erinnerungsanker. Unternehmen verwenden in allen Kontaktpunkten mit dem Kunden immer wieder dieselben Farben, um durch die konsistente Erscheinung die Verknüpfung der Farben mit dem Unternehmen zu stärken. Die Design-Elemente einer Brand nennt man Brand Identity, Corporate Identity Design oder schlicht Brand Design.
Brand Kommunikation
Und noch einmal, weil es die Essenz guten Brandings ist:
Brand Kommunikation findet auf allen Ebenen statt. Auf allen Kontaktpunkten. Immer, wenn jemand mit Ihrer Brand interagiert, haben Sie die Chance, die Brand zu stärken. Wichtige Kontaktpunkte:
- Website
- Telefonischer Kontakt
- E-Mails
- Produkterfahrung
- Produktverpackung
- Support
- Überall!
Brand messen – Woher weiß ich, ob das funktioniert?
Den Branding Erfolg zu messen, ist das größte Problem von Branding, denn es funktioniert nicht. Zumindest nicht so gut wie bei klassischen Marketingstrategien, wo man häufig klickgenau und auf Grundlage perfekter Prozentzahlen A/B-Tests durchführt und so jede Veränderung exakt messen kann. Bei Markenwerbung erhöht man das Markenbewusstsein. Und das ist verdammt schwierig zu quantifizieren.
Wenn man Branding längere Zeit betreibt, kann man ansatzweise erkennen, wie stark die eigene Brand letztendlich ist. Beispielsweise sehen wir im Preisunterschied von Nike-T-Shirts zu ähnlich qualitativen T-Shirts (dann ohne Markennamen), wie viel Konsumenten für die Marke EXTRA bezahlen.
Ein höheres Markenbewusstsein erkennt man auch daran, wie viele Menschen die exakte URL (www.ebuero.de) in die Suchleiste eingeben. Es ist was anderes, wenn jemand direkt nach Ihrer Seite sucht, oder über einen Suchbegriff wie „Bester Pfannenwender“ auf Ihre Website gelenkt wird.
Ein gutes Zeichen für den Erfolg Ihrer Branding Aktivitäten haben Sie, wenn Ihre Website mehr und mehr Links erhält, also andere Websites auf Ihre Website verlinken. Das zeigt Ihnen, dass andere über Sie schreiben und Sie bekannter werden. Genau das gleiche haben wir bei „Social Signals“. Wenn Menschen auf Facebook und Co. Ihre Inhalte teilen.
Genaue Messwerte und direkte Korrelationen zu Ihren Branding-Anstrengungen sind aber nicht möglich. Funktionieren tut es trotzdem!
Die 2 wichtigsten Säulen, mit denen Brand Management noch effektiver funktioniert
Brand Management ist ein abstrakter Prozess. Es ist nicht immer klar, wo es losgeht – und ob es überhaupt aufhört. Für mehr Klarheit hier nochmal die 2 wichtigsten Säulen von Brand Management:
1. Säule: Markenpositionierung – der Beste oder gar nichts
Ihr Unternehmen muss für etwas stehen. Ihr Unternehmen muss die BESTE OPTION für einen bestimmten Kunden sein. Wenn Ihr Unternehmen nicht die beste Option ist, wählt der Kunde Ihren Konkurrenten. Doch was heißt „am besten“?
Es heißt nicht unbedingt, die beste Qualität anzubieten. Ihre Dienstleistung muss auch nicht in allen Bereich besser sein. Sie müssen nur in einem Aspekt besser sein als Ihre Konkurrenz. Sie müssen sich positionieren!
Natürlich sollten Sie die Positionierung Ihres Unternehmens am Markt strategisch gut durchdenken – aber selbst eine halbherzige Positionierung ist besser als keine! Stehen Sie für etwas und auf keinen Fall für nichts.
2. Säule: Brand Story – Das Fundament von Brand Management?
Die Geschichte des Unternehmen wird als immer wichtiger erkannt. Die Brand Story erlaubt es Ihren Kunden, Ihr Unternehmen zu verstehen. und zwar auf eine viel tiefere Art als über Funktionen und Angebotsbeschreibungen.
Geschichten sind es, die uns überzeugen. An Geschichten erinnern wir uns, weil unser Gehirn in Geschichten funktioniert. Menschen ordnen alles anhand des roten Fadens ein. Und wenn Ihre Brand Story auf die Story Ihres Kunden passt – und die roten Fäden einen Kontaktpunkt haben –, dann wird der Kunde Ihr Unternehmen nicht mehr vergessen.
Brand Management Software
Die Brand braucht Brandbotschafter – und jeder Ihrer Mitarbeiter ist einer! Doch woher sollen Ihre Mitarbeiter wissen, was Sache ist?
Die Informationen aus Ihren Strategieüberlegungen müssen Sie Ihren Mitarbeitern verfügbar machen. Dafür gibt es Brand Management Software. Jeder, der Zugriff darauf bekommt, hat dann einen perfekten Einblick in die Brand Definitionen, Brand Design Elemente u.a. Sie können natürlich auch mit Stift und Papier Ihre Brand festhalten und den Kopierer heiß laufen lassen, aber die Zukunft heißt papierloses Büro. Und es macht alles so viel einfacher.
Rebranding
Branding startet nicht immer in der Start-Up-Phase. Meistens beschäftigt sich ein Unternehmen erst mit Branding, wenn es schon länger am Markt ist. Das heißt, der Brand Manager fängt eigentlich nie bei 0 an, sondern muss die Brand umdichten, die schon existiert.
Das ist Rebranding.
Rebranding bedeutet, dem Unternehmen eine neue Persönlichkeit zu geben. Die Unternehmenspersönlichkeit muss nicht auf Zwang von LiliFee zu Frankenstein revolutioniert werden. Häufig reichen auch Details. Wie Rebranding funktioniert?
Die gute Nachricht ist, dass Rebranding nahezu identisch funktioniert wie normales Branding. Also einfach nochmal hochscrollen!
Fazit: Leben Sie Ihre Marke!
Mehr und mehr Unternehmen erkennen die Macht, eine starke Brand aufzubauen. Und dies wird immer wichtiger. Nicht nur um Stammkunden zu binden, sondern auch um talentierte junge Mitarbeiter für das eigenen Unternehmen zu gewinnen.
Branding funktioniert in 3 Etappen:
- Definition der Brand,
- Brand INTERN etablieren,
- Brand nach außen tragen.
Das Wichtigste zum Abschluss: Erfolgreiches Branding setzt voraus, dass Sie und Ihre Mitarbeiter Ihre Brand leben! Die Brand sollte sich in allem, was sie tun, wiederspiegeln: Produktverpackungen, E-Mail Betreffzeilen, die Art und Weise, wie Sie interne Meetings abhalten.
Dann zeigen Sie der Welt, für was Sie stehen, und bauen damit ein Unternehmen auf, welches einzigartig und unverwechselbar ist!