6 Wege für einen gelungenen Einstieg in Ihre Präsentation
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Ein Publikum entscheidet innerhalb von wenigen Sekunden, ob ihm der Redner sympathisch ist und ob es dem Thema Aufmerksamkeit schenken wird. Auch wenn Sie also für einen Vortrag, eine Rede oder eine Präsentation vor die Zuhörer treten, zählt der erste Eindruck. Ihr Einstieg muss sitzen und genau durchdacht sein, auch wenn das heißt, dass Sie in diese wenigen ersten Sekunden überproportional viel Zeit investieren müssen. Es wird sich lohnen! Und mit den folgenden Anregungen fällt es vielleicht leichter, den perfekten Einstieg zu finden und das Publikum sofort auf Ihre Seite zu ziehen.
Klassischer Einstieg mit einem Zitat
Bekannte Autoritäten sind immer für einen Einstieg gut. Sie schaffen Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der zitierten Person färbt auf Ihren gesamten Vortrag ab. Machen Sie also deutlich, dass Ihnen die anerkannten Sichtweisen von Fachleuten bekannt und wichtig sind.
„Charles M. Schwab, ein erfolgreicher amerikanischer Stahlindustrieller hat einmal gesagt, wer nicht aus Liebe zur Sache arbeite sondern nur des Geldes willen, der werde gar nichts bekommen: weder Geld noch Glück. Damit uns dieses Schicksal nicht ereilt…“
Aufmerksamkeit sichern durch Provokation
Wer sich unverzüglich die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums sichern will – z.B. weil der Vortrag genau nach der Mittagspause stattfindet – wählt am besten einen provokativen Einstieg, der die Zuhörer erst einmal wachrüttelt. Hierbei müssen Sie Disziplin haben und Ihre Nervosität im Griff behalten, denn nach dem provokanten Einstieg ist eine kurze Wirkungspause von 2 bis 3 Sekunden sehr wichtig. Danach schlagen Sie den Bogen zur Ihrer eigentlichen Argumentation. Vermeiden sollten Sie eine persönliche Provokation der Zuhörer und auch der provokante Bezug auf nicht anwesende Dritte sollte vermieden werden, um keine spontan negativen Emotionen zu wecken. Der provokante Einstieg ist also eine Gratwanderung, die jedoch sehr wirkungsvoll ist und das Publikum beeindruckt, sofern sie gelingt.
„Wenn die Steuerlast zu hoch ist, muss eben hier und da manipuliert werden, damit die Zahlen so aussehen, wie sie sollen… (kurze Pause) …Diese Einstellung, meine Damen und Herren, hat schon so einige Finanzvorstände den Job gekostet.“
Aktuelle Pressemeldungen nutzen
Zuhörer können nur wenig dagegen tun, dass Ihre Aufmerksamkeit von Informationen gefesselt wird, deren Hintergrund sie kennen oder zumindest ahnen. Aktuelle Nachrichten und brisante Branchen-News sind daher immer gut geeignet, um Zuhörer in Ihren Bann zu ziehen. Außerdem helfen sie dabei, Ihre Autorität als Redner zu unterstreichen. Sie positionieren sich mit Hilfe eines solchen Einstiegs als gut informierter Experte.
„79 % der Deutschen sind online, wie wir der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie entnehmen können. Der Druck auf den stationären Handel steigt, weil der Online-Versandhandel aus den meisten deutschen Haushalten kaum noch wegzudenken ist. In allen Wirtschaftspublikationen lesen wir von diesen Entwicklungen, die gerade für kleine Unternehmen…“
Mit einer Frage zum Mitdenken anregen
Interaktivität – egal ob mit einer echten oder einer rhetorischen Frage – kommt fast immer gut an. Kaum jemand möchte einfach passiv auf seinem Stuhl sitzen und angestrengt versuchen, seine Gedanken nicht abschweifen zu lassen. Wer direkt mit einer Frage in einen Vortrag oder eine Präsentation einsteigt, sichert sich also sowohl die Sympathie als auch die Aufmerksamkeit des Publikums.
„Welche Möglichkeiten haben Sie, Ihr Produkt fest in den Köpfen der Kunden zu verankern? … (kurze Pause) …Ich werde es Ihnen verraten…“
Etwas Persönliches preisgeben, um die Distanz zu überbrücken
Es wird Ihrem Publikum leichter fallen, Sie zu mögen und Ihren Ausführungen zu folgen, wenn Sie nicht nur irgendein anonymer Vortragender sind. Außerdem hilft ein persönlicher Einstieg, den Praxisbezug herzustellen und die Relevanz Ihres Themas zu verdeutlichen.
„Ich war letzten Monat in New York, um mir selbst ein Bild davon zu machen, was Kundenservice in Amerika bedeutet. Und ich war tatsächlich positiv überrascht…“
(Vermeintlich) Spontan
Wenn Sie ein Präsentationsprofi sind, wird es Ihnen nicht schwer fallen, ganz spontan auf die Dinge zu reagieren, die während oder vor Ihres Vortrages passieren. Mal fährt vor der Tür deutlich vernehmbar ein Krankenwagen vorbei und Sie reagieren mit: „Ich hoffe, den hat niemand hier aus dem Publikum bestellt. Sind Ärzte anwesend? Ärzte sind übrigens besonders sensibel was Datenschutz und Vertraulichkeit angeht…“. Oder bei einem der Zuhörer klingelt peinlicherweise das Telefon während Ihres Vortrages: „Ich wette das ist der Telefon-Joker, der jetzt noch die eine ganz entscheidende Frage stellen will, die wir bisher noch nicht besprochen haben…“ Wer noch nicht so weit ist, locker und spontan auf solche „Zwischenfälle“ zu reagieren, kann auch einen vermeintlich spontanen Einstieg planen.
Tipp: Bereiten Sie die ersten beiden Folien Ihrer Präsentation auf Spanisch vor und zeigen Sie die Spanische Version, wenn Sie Ihren Vortrag beginnen. Sobald Sie das Malheur an der Reaktion des Publikums bemerken, reagieren Sie ganz spontan: „Sie sehen also, meine Damen und Herren, zunächst kommt einem das Thema etwas Spanisch vor, aber das werden wir gleich ändern.“ Dann gehen Sie noch einmal zu Ihrem PC und rufen die Deutschen Folien auf. Die Aufmerksamkeit ist Ihnen jetzt sicher.